Das Kloster Geghard

Zum Kloster in Armenien pflegt das Kuratorium bereits sehr lange Kontakt

Über staubige und manchmal abenteuerliche Straßen wendelt sich am Ende des Azat-Tals die Straße hoch zum Felsenkloster Geghard. Vielleicht hat man Glück und besucht im September, dem Monat für Erntedank und der Opferfeste, das Kloster.

Das sonst so abgeschiedene Kloster, belebt von hunderten festlich gekleideten Besuchern, schenkt dem Betrachter Eindrücke zwischen einzigartiger Architektur von mystischer Spiritualität und fröhlichem Festtagstreiben armenischer Großfamilien und blickt zurück auf eine lange spannende Geschichte.

Seit Februar 2011 ist Vater Harutyun Kirakosyan (links im Bild) Abt im Felsenkloster Geghard. Er war vorher in Köln tätig und spricht deswegen sehr gut deutsch. Unser Bild zeigt ihn mit dem Priester im Kloster Geghard.
Seit Februar 2011 ist Vater Harutyun Kirakosyan (links im Bild) Abt im Felsenkloster Geghard. Er war vorher in Köln tätig und spricht deswegen sehr gut deutsch. Unser Bild zeigt ihn mit dem Priester im Kloster Geghard.

Wie alle eindrucksvollen Bauwerke und heiligen Orte hat dieser in den letzten 16 Jahrhunderten eine wechselvolle Geschichte hinter sich, die mit begleitenden Legenden dicht verwoben ist.

So soll in vorchristlicher Zeit eine Quelle in einer Felsenhöhle Ort eines  heidnischen Quellenkults gewesen sein, und weiter berichtet die Legende, dass zu Beginn des 4. Jahrhundert bei der voranschreitenden Christianisierung der Hl. Grigor (Gregor) der Erleuchter, durch den Kirchbau des Ayrikvankh (Höhlenkloster) versuchte, den heidnischen Kult zu vertreiben.

Im 8. und 10. Jahrhundert, so berichten die Chroniken, wurde das Kloster von den Arabern geplündert und brandgeschatzt. Im 10. Jahrhundert fand der exilierte Katholikos Hovhannes hier in Ayrikvankh Asyl.

Im 12. Jahrhundert wurzelt die Legende, dass der Apostel Thaddäus die Lanze, mit der Jesus getötet worden war, in das Kloster Geghard verbrachte, und die heute im Museum von Edschmiatsin zu sehen ist. Und wie wir es auch von hiesigen Reliquien  kennen, soll es diese Lanze jedoch mehrfach auch in anderen christlichen Klöstern des Nahen Ostens geben.

Auch im 13. Jahrhundert ging es aufregend weiter, es wurde die Hauptkirche Kathoghikeh, Kapellen, eine Vorhalle und eine Krypta in den Felsen geschnitten. All dies ging in den 40er Jahren des 13. Jahrhunderts in den Besitz der Adelsfamilie Poschjan über, die den heiligen Ort für Ihre Begräbnisstätten vorsah.

In den folgenden nächsten 10-20 Jahren des 13. Jahrhunderts soll der Name Geghard Ayrikyankh abgelöst haben. Heute wie damals geht man durch einen dunklen Korridor und kommt in die älteste Kapelle die ungefähr 8 m breit ist. In ihr stehen 4 starke Säulen die die fast 9 m hohe Kuppel tragen. Besucher werden werden hier ganz still, der Raum nimmt einen vollkommen gefangen. Sonnenstrahlen fallen durch eine ornamentierte Öffnung in der Kuppel und tauchen den Raum in ein mystisches Licht.

Der Chor des Klosters Geghard ist weltberühmt.
Der Chor des Klosters Geghard ist weltberühmt.

Das 16. Jahrhundert brachte mit dem Erdbeben 1679 Zerstörung und erst im 19. Jahrhundert begannen die ersten Restaurierungsarbeiten.

Nun können diese Fakten nur schwer die einzigartige Schönheit des Klosters beschreiben, die unglaubliche menschliche und architektonische Leistung in das vulkanische Gestein direkt eine Kirche zu hauen. Doch auch noch heute spürt man immer noch die Erhabenheit des Ortes.

Tipp: Lesen sie auch unseren Reisebericht  "Das Felsenkloster Geghard und sein Chor"

Ernst-Ludwig Drayß unterzeichnet die Partnerschaftsurkunde mit dem armenischen Kloster Geghard
Ernst-Ludwig Drayß unterzeichnet die Partnerschaftsurkunde mit dem armenischen Kloster Geghard
 

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