21.09.2013
Von der berühmten Königshalle sind es nur wenige Schritte bis zum Spittelsberg, dem hinter der Zehntscheune versteckten Dünenareal auf dem Klostergelände.
Bisher kannte man diesen Teil überwiegend als Rodelberg für die Lorscher Kinder. Doch mit der Verlegung des Kräutergartens vom Mönchsfriedhof im Norden des Klostergeländes an diesen Ort bekommt der Bereich eine ganz neue und außergewöhnliche Bedeutung.
Die Entstehung und Struktur des Kräutergartens am Spittelsberg war Thema des Jour Fixe am 21. September, zu dem das Kuratorium Weltkulturdenkmal Kloster Lorsch wieder zahlreiche Gäste aus der ganzen Region begrüßen konnte. Adelheid Platte, Leiterin der Arbeitsgruppe Kräutergarten im Heimat- und Kulturverein und seit vielen Jahren für dieses Projekt engagiert, gab fachkundig und mit viel Detailwissen Auskunft über die Geschichte und die Zukunft des Kräutergartens.
Der Kräutergarten orientiert sich am Lorscher Arzneibuch, einer Handschrift aus dem 8. Jahrhundert, die von herausragender Bedeutung für die Entwicklung der Medizin im Mittelalter war. Seit Juni 2013 gehört das Lorscher Arzneibuch zum Weltdokumentenerbe.
Die Anlage des Kräutergartens ist großzügig konzipiert und schmiegt sich gekonnt in das Gelände ein. Auf den fünf Terrassen werden 200 unterschiedliche Sorten zu bewundern sein; 150 stammen aus dem bisherigen Kräutergarten, 50 weitere werden ab 2014 den Bestand ergänzen. Die Gliederung des Gartens folgt unterschiedlichen Kriterien. Auf der untersten Terrasse bestimmt mediterrane Flora das Bild, auf der obersten Ebene wachsen Küchenkräuter. Die anderen Beete sind nach ästhetischen und praktischen Erwägungen bepflanzt. Denn der Kräutergarten lädt auch zum Riechen und Fühlen ein.
Die Anlage ist familien- und seniorengerecht gestaltet. So sind die Terrassen durch Rampen miteinander verbunden und Trockenmauern, die mit Steinen aus dem Kloster errichtet wurden, laden zum Sitzen und Verweilen ein.
In der südwestlichen Ecke des Areals wurde ein Sandrasen angelegt, um die typische Dünenvegetation nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Erstes Fazit der Besucher der Führung:
Der Verwaltung
Schlösser und Gärten, Hessen ist zusammen mit der hoch engagierten
Arbeitsgruppe Kräutergarten eine wunderschöne Anlage gelungen und die
Freude auf die Eröffnung des Kräutergartens stand allen ins Gesicht
geschrieben.
Und weil die Frage immer wieder aufkommt: Die Rodelgelegenheit für die Kinder wird bleiben - Schnee vorausgesetzt; der rodeltaugliche Teil der Düne liegt außerhalb des Kräutergartens.
Verein zur Förderung des UNESCO Welterbes Kloster Lorsch e.V.
Adalherhaus | Postfach 1313
D-64649 Lorsch
post@foerderverein-kloster-lorsch.de
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